Kritiken
20.07.2022 Passauer neue Presse
Klingender Sommernachtstraum - Ventus-Quintett mit hinreißender Darbietung im Rahmen der
"KonzertErlebnisse Bayerwald"
Frauenau. Mit diesem Ensemble ist der Arbeitskreis Konzerte in der Katholischen Erwachsenenbildung immer
gut aufgestellt: Das Ventus-Quintett Salzburg hat mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, Mozart, Reicha und Ibert in der leider nur
zur Hälfte gefüllten Frauenauer Kirche ein hochkarätiges Programm geboten; das Publikum konnte einen traumhaften Abend genießen im
Rahmen der Reihe "KonzertErlebnisse Bayerwald".
Schon der Titel des ersten Werkes, die Zwischenaktmusiken zu Shakespeares "Sommernachtstraum",
konnte gut und gerne als Titel über dem Ganzen stehen – fein hingetupfte Begleitfiguren zu den wahrhaft zauberhaften Melodien, die
so ganz Mendelssohns musikalische Sprache sind, zogen alle in ihren Bann. Der bekannte Eselsruf im Scherzo kam jedoch sehr vehement
und man merkte den fünf Musikerinnen und Musikern an, dass es ihnen einen Riesenspaß bereitete!
Antonín Reicha, als junger Musiker
in der Bonner Hofkapelle an der Seite Beethovens gewachsen und musikalisch weitergebildet unter anderem in Wien, zeichnet sich aus
durch unglaublichen Ideenreichtum und traumwandlerische Sicherheit in der Satztechnik. Da tat es der Wirkung seines Quintetts keinen
Abbruch, dass er kurze Zitate aus der "Zauberflöte" eingestreut hat, ganz im Gegenteil!
Die Akteure aus der Mozartstadt – Isabella
Unterer (Oboe), Moritz Plasse (Flöte), Gabor Lieli (Klarinette), Markus Hauser (Horn) und Christoph Hipper (Fagott) – hatten natürlich
auch etwas aus der Feder des Wolfgang Amadé dabei – seine Serenade in c-moll, die erst später für diese Art Ensemble bearbeitet worden
war. Für ein Unterhaltungsstück hat der Komponist einiges an Raffinessen eingebaut – ein "Menuett in canone" etwa, bei dem nicht nur
die Ausführenden ihre ganze Aufmerksamkeit brauchen. Und die erfüllten das ganze Gotteshaus mit Glanz – worauf auch die Bewohner sämtlicher
Vogelnester außerhalb rundherum lebhaft antworteten.
"Drei kurze Stücke" hieß es am Schluss des Programmes, ausgedacht von Jaques Ibert
– aber was da die Zuhörenden auf die Ohren bekamen, war durchsetzt von behutsamen Ausflügen in die Atonalität, originell gesetzt –
das klang unheimlich pfiffig! Was müssen die Musizierenden die begeistert-erstaunten Gesichter des Publikums genossen haben.
Natürlich
bedankte sich das Quintett mit einer Zugabe – einem Choral aus den "Antiken ungarischen Tänzen" von Ferenc Farkas.
Ein prächtiger Abschluss
für einen prächtigen Sommerabend!
09.04.2017 Münstersche Zeitung, Martin Fahlenbusch
Bemerkenswerte Musiker
Das „Ventus
Bläserquintetts Salzburg“ überzeugte in der Bagno-Konzertgalerie.
Fangen wir die Besprechung des Konzertes des „Ventus Bläserquintetts
Salzburg“ am Samstagabend in der Bagno-Konzertgalerie ausnahmsweise mit den Zugaben an. Nach deutlichem Beifall spielten die fünf
Musiker nach ihrem eigentlichen Programm zuerst eine Polka des ungarischen Komponisten Denes Agay (1911-2007), der als Jude 1939 nach
Amerika emigrierte.
Auf den ersten Blick – oder sagen wir besser – auf den ersten Höreindruck war das vermeintlich die Musik, die
man von einem Quintett mit Querflöte, Klarinette, Horn, Fagott und Oboe erwartet hätte. Aber diese Komposition war leicht und flirrend,
betonte oder übertrieb so gar nicht den Polka-Rhythmus, war fein durchkomponiert, abwechslungsreich und hatte so gar nichts Deftiges
oder gar Wurstiges.
Hier wie im gesamten Programm des Abends glänzten Isabella Unterer (Oboe), Moritz Plasse (Flöte), Gábor Lieli
(Klarinette), Christoph Hipper (Fagott) und der für den erkrankten Hornisten Markus Hauser kurzfristig eingesprungene Professor Johannes
Hinterholzer und überzeugten durch ihr bestens abgestimmtes Zusammenspiel.
Nun muss die ernsthafte Quintettmusik mitunter mit Bearbeitungen
von Stücken leben, die eigentlich für ganze Orchester oder gänzlich andere Instrumente komponiert wurden. Mit einem derartigen Umweg
begann auch das Konzert in der ausverkauften Bagno-Galerie, als die Bearbeitung von Johannes Linckelmann der Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“
von Wolfgang Amadeus Mozart auf den Pulten der versierten Musiker lag. Im Grunde genommen war das aber nur ein „Warming up“ für das,
was wesentlich Quintett-spezifischer noch kommen sollte.
Da muss man vor allem die höchst gelungene Bearbeitung des Streichquartetts
F-Dur op. 96 von Antonin Dvorak nennen. Man nennt es, weil seine Entstehung in Dvoraks New Yorker Zeit fiel, auch das „Amerikanische
Quartett“. Noch in der klugen Bearbeitung von David Walter merkt man die Einflüsse der Pentatonik und Synkopierung als dortigen Kompositionseigenarten,
die den böhmischen Meister sicher beeinflussten.
Aber da sich Walter wohl auf Dvoraks Fassung für zwei Violinen, zwei Bratschen und
ein Cello bezog, gelang die Adaptierung der Vorlage für das Ventus-Bläserquintett noch farbiger und aufregender als in der eigentlichen
Streicherquartett-Fassung.
Neben Haydns Divertimento B-Dur „Chorale St. Antoni“ mit der stark ohrwurmverdächtigen Melodie des zweiten
Satzes „Lento“ muss man die ausgefuchste, speziell für Bläserquintett komponierte „Variações Sérias sobre um Tema de Anacleto de Medeiros“
von Ronaldo Miranda nennen.
Besonders hier demonstrierten die Ventus-Musiker ihre ganze Spielfreude und ließen ihr so leicht daherkommendes
Können mehr als nur aufblitzen.
Nicht zuletzt die „Trois pièces brèves“ von Jacques Ibert kamen als pfiffige Komposition daher, die
man sich als Film- oder gar Stummfilm-Musik auf ganz hohen Niveau vorstellen könnte.
Dabei stellte sich einmal mehr die Steinfurter
Konzertgalerie als hochsensibler und der Durchsichtigkeit und Eigenständigkeit der Instrumente entgegenkommender Spielort vor. Begeisterter
Beifall für ein bemerkenswertes Bläserquintett.
18.05.2015 Berner Oberländer, Ursina Humm
Die Premiere ist
gelungen
Das 6. Konzert der Reihe "Schlosskonzerte Spiez" sprach ein ganz junges Publikum an: Das Ventus Quintett aus Salzburg sowie
ein überaus munteres Sandmännchen alias Schauspielerin Anja Clementi holten die Kinder am Sonntag mit "Hänsel und Gretel" wörtlich
von den Stühlen - auch Erwachsene.
Für einmal hatte der Pfarrer am Sonntagmorgen nichts auf der Kanzel zu suchen. Statt seiner überraschte
ein blau gewandetes Sandmännchen (nun ja, in Tat und Wahrheit eigentlich ein Sandfrauchen) von ebenda herab die Besucherschar in der
Schlosskirche Spiez mit fröhlichem Gesang und golden glitzerndem Sternenstaub. Die glockenhelle Stimme verunmöglichte jedoch ein allzu
frühes Einnicken. Da hörte man lieber gespannt zu, was denn dieses quirlige Wesen tagsüber so macht, wenn die Stunden bis zum abendlichen
Rundgang nicht verstreichen wollen: Geschichten erzählen. Eifrig gestikulierend, für die halt etwas gemächlicheren berndeutschen Kinderohren:
in vielleicht etwas gar flüssigem Bühnendeutsch, dafür mimisch und stimmlich sehr abwechslungsreich untermalt und mit lebendig umgesetzten
Rollenwechseln, ließ Anja Clementi die Geschichte von Hänsel und Gretel vor sämtlichen inneren Augen erscheinen. Die in Salzburg lebende
deutsche Sängerin und Schauspielerin sowie garantiert märchenhafte Mutter dreier Söhne wurde dabei tatkräftig unterstützt: Das Ventus
Quintett, bestehend aus vier Musikern und einer Musikerin mit den Instrumenten Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Oboe nutzte mit
der eigens zum Märchen komponierten Musik von Engelbert Humperdinck die Akustik des Kirchenraumes optimal. Feine Klanggewebe lösten
klar akzentuierte Episoden ab, und ob Kinderlied, Waldesrauschen, Tanz oder Abendgebet - die fünf standen Frau Sandmanns Erzählkunst
mit ihrem wachsamen Zusammenspiel in keiner Weise nach.
Auch das Publikum erwies sich als ganz brauchbarer Mitakteur: In "Brüderlein,
komm tanz mit mir" durften die Tanzbeine geschwungen und in "Ein Männlein steht im Walde" die Stimmbänder in Gang gebracht werden.
Doch auf der Hexe übermütigem Besenritt quer durch die Kirche traute sich dann doch nur ein einzelnes, mutiges Hexchen mitzufliegen.
Fazit: Premiere gelungen - weiter so!
22.09.2014 Der Neue Tag Weiden, Thomas Göttinger
Die Gäste aus Salzburg
überzeugten mit einem quicklebendigen, hoch virtuosen und energiegeladenen Auftritt. Schon mit Alexander Zemlinskys „Humoreske“ aus
dem Jahr 1939 zeichnete sich ab, was für den ganzen Abend gelten sollte: Feinstes Klangfarbenspiel, mal keck, mal suggestiv, mal drückend
orchestral aufgeblasen, im nächsten Moment wieder kammermusikalisch ziseliert und bei Bedarf auch wunderbar kantabel vorgetragen.
So viel Power, so viel frischen Wind bekommt man definitiv von einem Bläsermusikensemble nicht alle Tage geboten.
25.06.2014
Obermain Tagblatt, Andreas Welz
„Ventus Quintett Salzburg“ begeisterte die Klassikfreunde im Kaisersaal – Von viel Spielfreude
getragen
Das Ventus Quintett Salzburg begeisterte am vergangenen Sonntag im Kaisersaal von Kloster Banz mit dem Konzert „Festliches
und Originelles“ im Rahmen des „Musiksommer Obermain“. Werke der Wiener Klassik und klangvolle französische Moderne standen sich gegenüber.
Das Bläserensemble vereinigt in sich alle guten Tugenden aus perfektem Zusammenspiel, hoher Virtuosität und beeindruckender Klangvielfalt.
…
Dann aber nahm die Serenade mit Bläsern aus drei Jahrhunderten mit Mozarts Zauberflöten Ouvertüre klangvolle Fahrt auf. Das geistreiche
gegenseitige Zuspielen der Gedanken, bei denen jeder Musiker auch solistisch glänzen konnte war von viel Spielfreude getragen, so
dass die Substanz klar und deutlich zur Geltung kam. Wahres Vergnügen bereitete das „Divertimento B-Dur Hob.II:46“ von Joseph Haydn,
das aufgrund seiner innigen und introvertierten Musiksprache nicht umsonst den Beinamen „Chorale St. Antoni“ trägt. Der große Bogen
zwischen leicht sakralem Ansatz bis zu ausgelassener Lebendigkeit prägte die vier Sätze, die bis ins kleinste Detail meisterhaft interpretiert
wurden. Das Quartett für Oboe, Flöte, Klarinette und Fagott aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Jean Francaix lieferte
einen Sprühregen aus raffinierten Klängen und einfallsreichen Passagen.
Das Bläserquartett gab sich witzig, elegant und rhythmisch raffiniert, vergleichbar mit einem „geistreichen“ Feuerwerk. Auch die betont
elegischen und ausgesprochen motorischen Züge kamen vollends zur Geltung. Geradezu zum Schunkeln geeignet waren die alten ungarischen
Tänze von Ferenc Farkas. Das klangvolle Arrangement alter ungarischer Tanzmelodien interpretierten die Bläser als eine Suite von gefälligem
Charme, ohne klangliche Härten oder Reibungen. Das Werk aus dem Jahre 1953 erinnerte nicht zufällig an Filmmusik.
Den zweiten Teil
des Konzerts eröffneten die Künstler mit Astor Piazzollas „Primavera Portena“ aus vier Jahreszeiten. Auf dem ursprünglichen argentinischen
Tango basierend, hatte der Komponist und Bandoneon-Solist Piazzolla darin Elemente von Klassik und Jazz eingewoben. Die rhythmische
Einstimmung erfolgte mit Fingerschnipsen und schwungvollen Passagen der Oboe. Die abschließende „Carmen-Suite“ von Georges Bizet setzte
als Potpourri ein vorzügliches Ende, keine populäre Melodie wurde ausgelassen und der lebhafte Beginn der Oper wurde zum feurigen
Ende des Programms.
Mit der ersten erklatschte Zugabe spielten die Musiker eine vergnügliche Polka aus dem Ungarischen. Der Beifall
wollte nicht enden, bis schließlich die zweite Zugabe „Trois piéces bréves“ (Drei kurze Stücke) von Jacques Ibert das begeisterte
Publikum befriedigte.
30.04.2012 Wetzlar
Ventus Quintett Salzburg gastiert in der Wetzlarer Stadthalle
Wetzlar
(sm). Sehr spritzig und witzig, virtuos und brillant - das Ventus Quintett Salzburg zog die 150 Zuhörer in der Wetzlarer Stadthalle
von Anfang an in den Bann in dieser Besetzung selten zu hörender und doch so vertrauter Musik.
In weiteren Salzburger Formationen
spielend, haben sich Moritz Plasse (Flöte), Isabella Unterer (Oboe), Gábor Lieli (Klarinette), Markus Hauser (Horn) und Christoph
Hipper (Fagott) den Rang eines europaweit gefragten Ensembles erworben. Originalwerke und feinfühlige Bearbeitungen wechselten sich
ab und schufen einen Streifzug durch drei Jahrhunderte, der nie langweilig wurde, ja eher Appetit auf mehr machte. Mit Joseph Haydns
(1732 -1809) "Divertimento B-Dur" stand ein Klassiker auf dem Programm, dessen zweiter Satz "Choral St. Antoni" seither in vielfältiger
Bearbeitung umherläuft und auch Brahms zu seinen Variationen reizte. Die Schönheit der Melodie schien auch Haydn nicht loszulassen,
so dass sie auch den vierten Satz des Werkes inspirierte. Die "Petite Suite" von Claude Debussy (1862 - 1918) war den Arrangeuren
auch viel zu schön, um sie nur den Pianisten zu überlassen. Die Bearbeitung für Bläserquintett ist so gekonnt und wurde vom Ventus
Quintett mit viel Liebe zum Detail vorgetragen, dass die Urfassung hinter der Bearbeitung verschwand. Die vier Sätze mit dem Ballet
als Schlusspunkt waren ein rauschendes Fest impressionistischer Musik. Ferenc Farkas (1905 -2000), der Nestor der ungarischen Musik,
schrieb stets gut hörbare, leicht verständliche Musik und hatte ein Gespür für wirkungsvolle Kombinationen von Instrumenten. Mit seiner
Bearbeitung alter ungarischer Tänze griff er auf das jahrhundertealte Erbe der Musik seines Landes zurück. Viele Zuhörer fühlten sich
zu Beginn ins Rosengärtchen versetzt. Die Tänze erinnerten an Feste, an Trauer, an die Lust zu Leben. Ein flotter "Rausschmeißer"
beendete die Tänze und den ersten Programmteil. Mit György Ligetis (1923-2006) "Sechs Bagatellen" stand ein Originalwerk auf dem Programm,
ein Werk aus dem Jahr 1953, fast noch aus der Experimentierphase, dissonanzen-reich, aber stets witzig und voller Spielfreude, was
man dem Quintett auch ansah. Die abschließende "Carmen-Suite" von Georges Bizet (1838-1875) setzte als Potpourri ein vorzügliches
Ende, keine populäre Melodie wurde ausgelassen und der feurige Beginn der Oper wurde zum feurigen Ende des Programms. In einer erklatschten
Zugabe folgte noch die vergnügliche Polka des amerikanischen Komponisten ungarischer Herkunft Denes Agays (1911 -2007).
23.01.2012
Süddeutsche Zeitung, Reinhard Palmer
"Liebe und Leid - Ventus Quintett brilliert in Gilching
Die Bläserbesetzung des Ventus Quintetts
Salzburg steht in der Tradition der Harmoniemusiken, allerdings einzeln besetzt und um eine Flöte bereichert. Durch das den Streichern
gegenüber größere Volumen für Freiluftkonzerte geeignet, war ein solches Ensemble einst dafür zuständig, aktuelle Musiken einem breiten
Publikum bekannt zu machen. Ihre Domäne waren also Transkriptionen und Bearbeitungen, wie sie in der Aula des Gymnasiums Gilching
auch mit dem Ventus Quintett zur Aufführung gelangten. Und schon in Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre wurden die Vorzüge des Bläserquintetts
deutlich. Zunächst die große Farbigkeit der instrumentalen Kombination aus Flöte (Moritz Plasse), Oboe (Isabella Unterer), Klarinette
(Gábor Lieli), Horn (Markus Hauser) und Fagott (Christoph Hipper), die überaus klangmalerisch-suggestive Wirkungen erzeugen konnte
und sinnesfreudig bezauberte. Einfühlsam ausbalanciert, erlangte das Ensemble dabei orchestrale Größe, kontrastierte aber auch mit
straffen, feingliedrigen, ja pfiffigen Passagen ausgeprägt kammermusikalisch. Gerade in so emotionaler Musik wie der Carmen-Suite
(Bizet), bewährten sich diese Charakteristika in Erzählungen von Liebe, Leid und feurigem Temperament. Sehnsuchtsvoll und melancholisch
erklangen indes Stücke aus Piazzollas „Vier Jahreszeiten“ und „Histoire du Tango“. Das reinste Farbenfest ergab die „Petite Suite“
von Debussy, die im Original mit Klavier zu vier Händen bei weitem nicht über ein solch reichhaltiges Kolorit verfügt. Diese Farbigkeit
war es auch, auf die Komponisten der Moderne aufmerksam wurden. Jean Francaix hatte eine Vorliebe für Bläser und kostete im Quartett
(ohne Horn) mit Witz diverse klangliche Konstellationen insbesondere in räumlichen Wirkungen aus. In seinen beschwingten „Alten ungarischen
Tänzen“ im Renaissance-Stil lag aber auch Ferenc Farkas nicht weit davon entfernt. Einmal mehr demonstrierte darin das Ventus Quintett
seine Wendigkeit und rhythmische Disziplin. Zugabe von Ibert."
13.1.2012 OÖNachrichten
"Kammermusik als Publikumsmagnet
Clemens
Zeilinger (Klavier), Ventus Quintett Salzburg, Brucknerhaus Linz, 11.1.2012
Das Begriffspaar „Wind“ und „bunt“ steckte den Programmrahmen
ab für das ausgezeichnete Konzert des Ventus Quintetts aus Salzburg, bei dem Werke der Wiener Klassik einer klangvollen französischen
Moderne gegenüberstanden. Das Bläserensemble vereinigt in sich alle guten Tugenden aus perfektem Zusammenspiel, hoher Virtuosität
und beeindruckender Klangvielfalt. Zusammen mit dem Pianisten Clemens Zeilinger ergab sich ein Ensemble, das keinen Wunsch offenließ.
Mozarts
„Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott“ aus 1784 schöpft seine Wirkung aus dem geistreichen gegenseitigen Zuspielen
der Gedanken, bei denen jeder Musiker auch solistisch glänzen konnte. Die Aufführung war von viel Spielfreude getragen, so dass die
Substanz klar und deutlich zur Geltung kam. Beethoven verpackte 1796/97 in op. 16 für dieselbe Besetzung unverkennbare Momente der
Größe und Monumentalität, ohne die ausgewogenen musikalischen Dimensionen zu verlieren; das zu vermitteln gelang den Musikern vorzüglich.
Werke
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Frankreich lieferten einen Sprühregen aus raffinierten Klängen und einfallsreichen Passagen.
Jean Francaix (1912–1997) gibt sich in seinem Bläserquartett aus 1933 witzig, elegant und rhythmisch raffiniert, vergleichbar mit
einem „geistreichen“ Feuerwerk. Auch die betont elegischen und ausgesprochen motorischen Züge kamen vollends zur Geltung. Das „Sextett
für Klavier und Bläserquintett“ aus 1932/39 von Francis Poulenc (1899–1963) enthält viel hellgetönte Musik. Dabei gelang dem Pianisten
der Sprung zwischen den Aufgaben als Solist sowie als begleitender und strukturell eingebundener Kammermusiker.
Auf den lebhaften Beifall
aus dem vollen Saal folgte als Zugabe ein aus ähnlicher Geisteshaltung geformter Bläserquintett-Satz vom Pariser Jacques Ibert (1890–1962)."
13.1.2012
Christine Grubauer, NVB
"Quintett und Klavier in brillantem Wechselspiel
Im Rahmen des Zyklus "...bunt..." musizierte der Linzer
Pianist Clemens Zeilinger im Brucknerhaus mit dem hervorragend aufspielenden Ventus Quintett Salzburg, einer fünfköpfigen Bläsertruppe,
gebildet aus den Solobläsern des Mozarteumorchesters, der Camerata Salzburg und der Salzburger Kammerphilharmonie. Zuerst auf den
Pulten lagen die Noten zu Mozarts Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452 (1784) sowie Beethovens Quintett
in gleicher Besetzung und in der nämlichen bläserfreundlichen Tonart op. 16 (1796/97). Der Bläserchor glänzte bei beiden Werken im
Wechselspiel mit dem Klavier, dessen Brillanz Zeilinger vor allem bei Mozart mit Eleganz auskostete. Nach der Pause stellte er zwei
"Neo-Klassizisten" einander gegenüber: Jean Francaix (1912 - 1997) und Francis Poulenc (1899 - 1963). Das Bläserquartett für Flöte,
Oboe, Klarinette und Fagott von Francaix entpuppte sich als faszinierendes Hinhörstück, das mit seinem lustvoll-witzigen Einfallsreichtum
für die Musikanten viele Teufelchen im Detail birgt, doch gerade hier war die Brillanz der Spieler und der luftig-leichte Umgang mit
diesem geistreichen Feuerwerk zu bewundern. Als Zugabe folgte ein französisches Bläserstück von Jacques Ibert. Große Zustimmung im
ausverkauften Saal."
13.1.2012 Kronen Zeitung
Clemens Zeilinger im Brucknerhaus:
Mitreißender Sturm
"Der
Zyklus "...bunt..." des Pianisten und derzeitigen Artist in Residence Clemens Zeilinger scheint in der Brucknerhaus-Saison 2011/12
für hohe Qualität zu stehen. Und so begeisterte am Mittwoch auch das zweite Konzert dieser Reihe ein zahlreiches Publikum. "Wind machen"
lautete der Titel des Konzertabends.
Diesen Wind machten mit Zeilinger vor allem die fünf Bläser des hochkarätigen Ventus Quintetts
Salzburg...
Das routiniert gespielte Mozart-Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott gefiel zwar schon ganz gut, glich
aber noch eher einem sanften Lüftchen. Zum mitreißenden Wirbelsturm entwickelte sich die Formation dann dafür umso mehr beim zweiten
Werk des Abends, Beethovens kunstvoll verwobenem Quintett in Es-Dur op. 16. Für das spritzig Quartett für Flöte, Oboe, Klarinette
und Fagott von Jean Francaix überließ Clemens Zeilinger den Salzburger Bläsern die Bühne, um dann im Anschluss zusammen mit dem gesamten
Ventus Quintett das extrem lustvolle und dynamische Sextett für Klavier und Bläserquintett op. 100 von Francis Poulenc anzustimmen.
Ein erfrischendes Konzerterlebnis, das durch eines von Jacques Iberts 3 kurzen Stücken als Zugabe abgerundet wurde."